PLS-Logo |   GROTH-GRUPPE — Teil 1:
  Bauprojekt Lichterfelde-Süd

khd
    Stand:  20.11.2014   (165. Ed.)  –  File: PLS/GROTH/GROTH-GRUPPE_Planungen_01.html


Diese Seite ist Teil des Bürger-Portals zur Stadt(ver)planung in Lichterfelde-Süd. Giesensdorf – wie Lichterfelde-Süd früher hieß – ist seit jeher das Stiefkind der (Bezirks-) Politiker. Manche von ihnen wissen noch nicht mal, wo „Giesensdorf“ überhaupt liegt — und entscheiden dennoch über gravierende Bauleitplanungen in dieser Gegend. Man schob und schiebt dort gerne etwas hin, was man in den feineren Wohnquartieren des Bezirks nicht so gerne sieht. [Ständig benachteiligt!]

  Aktueller Hinweis:    

Sie wollen AKTUELLES zur Lichterfelde-Planung der Groth-Gruppe erfahren?.

Das finden Sie HIER.
 
Mitte Juli 2012 wurde bekannt, daß die österreichische „CA Immo“ in Lichterfelde-Süd aufgegeben hat und das rund 100 Hektar große Grundstück an die Berliner Groth-Gruppe zur weiteren Entwicklung verkauft hat. Auf dieser Seite und den Folgeseiten wird über die naturzerstörenden Planungen dieser neuen Eigentümerin berichtet.


I n h a l t :       [1. Teil]   [2. Teil]   [3. Teil]   [4. Teil]   [5. Teil]   [6. Teil]   [7. Teil]  

Groth-Gruppe — Beispiel Potsdam-Drewitz


Von der Groth-Gruppe entwickeltes neues Stadtviertel in Potsdam-Drewitz
^   Nein, das ist (noch) nicht die „Vorstadt Lichterfelde-Süd“. Aber es gibt eine Vorstellung davon, wie es einmal auch hier aussehen könnte — wenn denn die wertvolle Natur zerstört worden ist.

Das Foto zeigt die von der Groth-Gruppe (noch Groth & Graalfs) betriebene Bebauung des Kirchsteigfeldes in Potsdam-Drewitz. In dieser neuen Potsdamer Vorstadt entstanden auf rund 60 Hektar zwischen 1993 und 2002 um die 3.000 neue Wohnungen für etwa 7.500 Bewohner. Es entstanden auch 1 Kirche, 7 Kitas, 2 Schulen, 1 Jugendfreizeitheim und 1 Marktplatz. Gekostet hat das alles rund 1 Milliarde Euro, wovon etwa 1/8 direkt aus öffentlichen Mitteln kamen. Die Hauptfinanzierung erfolgte über geschlossene Immobilien- Fonds.
[Groth-Gruppe] [Klaus Groth]   (Foto: 2005 (?) – Groth-Gruppe)


Und wie das allzuoft bei solchen geschlossene Immobilien- Fonds läuft, haben nun viele Kirchsteigfeld- Anleger reichlich Ärger. Denn
im Internet ist im Sommer 2012 zu lesen:
„15 von 19 Fonds der Aquis GmbH waren wegen hoher Baukosten und niedriger Mieten in eine Schieflage geraten. Von den laut Emissionsprospekt hervorragenden Entwicklungsperspektiven ist wenig geblieben. Vermehrt liegen falsche Prognosen und fehlende Risikohinweise vor. Zudem stehen hunderten von Gesellschaftern Nachschussverpflichtungen und das Risiko persönlicher Haftungen für die Finanzierungsdarlehen der Berlin-Hannoverschen Hypothekenbank AG und Förderungsdarlehen durch die ILG Brandenburg bevor. Die steuersparende Investition ins Vorzeigeviertel Kirchsteigfeld in Potsdam droht für viele Anleger zur teuren Fehlentscheidung zu werden.“
Diese Aquis GmbH — genauer: „Aquis Zweite Verwaltungsgesellschaft mbH & Co. Kirchsteigfeld OHG“ — ist ein Unternehmen der Groth-Gruppe.

[07.10.2006: Kirchsteigfeld: Mustersiedlung wird Millionengrab]*  (POTSDAMER NEUESTE NACHRICHTEN)
[13.08.2008: Förderung Kirchsteigfeld in Potsdam]  (Kl. Anfrage Landtag Brandenburg)



Groth-Gruppe — Aktuelle Projekte


GROTH-GRUPPE Die Berliner Groth-Gruppe tanzt in Berlin und Brandenburg auf etlichen Hochzeiten. Mit folgender Übersicht soll versucht werden, alle derzeit bekannten Bauprojekte dieses Investors festzuhalten. Eine Gewähr für Vollständigkeit und die Richtigkeit der Zahlen kann aber nicht übernommen werden.


Siehe auch Presse-Mitteilung der Groth-Gruppe vom 14. Mai 2014.




Groth-Gruppe — Tochter-Firmen


Es ist schwierig, das Firmen-Dickicht der Berliner Groth-Gruppe zu durchdringen. Vermutlich weiß nur das Finanzamt, was alles zur Groth-Gruppe gehört. Dennoch soll mit folgender Liste (ohne Gewähr) versucht werden, einen ersten — ganz sicher unvollständigen — Einblick in den Dschungel zu geben. Die "xxxxxx" müssen noch herausgefunden werden.

Einen kleinen Einblick in die
Gründung der Groth-Holding der Groth-Gruppe gibt der Journalist Ewald B. Schulte am 23.12.2000 in der "Berliner Zeitung", was inzwischen nachdokumentiert wurde. Die neue Groth-Holding startete am 1.1.2001.


Projekt-Gesellschaften:       Ohne Gewähr!
Alle Handelsregistereinträge sind beim Amtsgericht Berlin-Charlottenburg erfolgt. Die 1. H-Reg-Nr. bezieht sich auf die nackte GmbH, die 2. Nr. auf die KG.
  • Groth u-invest Erste GmbH & Co. Speicherstadt Erste KG. (Potsdam)
    [H-Reg: xxxxxx / HRA 44439 B]
  • Groth u-invest Zweite GmbH & Co. Speicherstadt Zweite KG. (Potsdam)
    [H-Reg: xxxxxx / HRA 44431 B]
  • Groth u-invest Dritte GmbH & Co. Speicherstadt Dritte KG. (Potsdam)
    [H-Reg: xxxxxx / xxxxxx]
  • Groth u-invest Vierte GmbH & Co. Beuthstraße KG.
    [H-Reg: xxxxxx / xxxxxx]
  • Groth u-invest Fünfte GmbH & Co. xxxxxx KG.
    [H-Reg: HRB 108980 B / xxxxxx]
  • Groth u-invest Sechste GmbH & Co. Beuthstraße Zweite KG.
    [H-Reg: HRB 135039 B / xxxxxx]
  • Groth u-invest Siebente GmbH & Co. Flottwellstraße KG.
    [H-Reg: xxxxxx / xxxxxx]
  • Groth u-invest Achte GmbH & Co. Kunst-Campus KG.
    [H-Reg: HRB 144991 B / HRA 46913 B]
  • Groth u-invest Neunte GmbH & Co. Lehrter Straße KG.
    [H-Reg: HRB 145032 B / HRA 46905 B]
  • Groth u-invest Zehnte GmbH & Co. Lichterfelde-Süd KG. (u.a. Parks Range)
    [H-Reg: HRB 144996 B / HRA 46909 B]
    Zunächst hieß es, es sei die "Siebente GmbH", was wohl falsch ist.
  • Groth u-invest Elfte GmbH & Co. Gleimstraße KG. (Mauerpark)
    [H-Reg: HRB 145033 B / HRA 45033 B]
  • Groth u-invest Zwölfte GmbH & Co. Wohnen im Köbis-Dreieck KG.
    [H-Reg: HRB 145019 B / HRA 46989 B]
  • Groth u-invest Dreizehnte GmbH & Co. Büros im Köbis-Dreieck KG.
    [H-Reg: xxxxxx / HRA 48796 B]
  • Groth u-invest Vierzehnte GmbH & Co. Forckenbeckstraße KG. (Kol. Oeynhausen)
    [H-Reg: xxxxxx / xxxxxx]
  • Groth u-invest Fünfzehnte GmbH & Co. xxxxxx KG. (existiert wohl noch nicht)
    [H-Reg: xxxxxx / xxxxxx]

Merkposten: Karow-Nord | Jägerstraße [HRA43974B] | Wallstraße |


Groth-Gruppe — Planung für Lichterfelde-Süd


Zum Schluß des 2. Workshops am 6. Juli 2012 [siehe dazu: Protokoll in PDF] präsentierte die CA-Immo im Beisein der Groth-Gruppe einen aktualisierten Terminplan für die Bebauung von Lichterfelde-Süd:

Angestrebter künftiger Prozess:
Erarbeitung von Entwicklungsszenarien    
Abstimmungsgespräche mit der Verwaltung    
Vorstellung der Ergebnisse
im Stadtplanungsausschuss
IV. Quartal 2012  
Information der Öffentlichkeit 2 IV. Quartal 2012  
3. Workshop (bei Bedarf)  
Städtebaulicher Wettbewerb 2013  
Information der Öffentlichkeit 2013  
Masterplan 2013 – 2014  
FNP Änderungsverfahren 2013 – 2014  
1. Teilbebauungsplan 2014 – 2015  





Die Vorplanungen sind unzureichend

Auch das Landschaftsprogramm für Lichterfelde-Süd muß geändert werden.

      VIVICO/HABERENT-Planung von um 2000
^   Die VIVICO/HABERENT-Planung von Ende der 1990er-Jahre. Vermutlich will die Groth-Gruppe an diese Planung anknüpfen und damit Natur zerstören. Nur die grünen Flächen werden im aktuellen Landschaftsprogramm von Bebauung freigehalten. Und das ist eindeutig zu wenig. [Vergrößerung]   (Repro: 2012 – khd)
LICHTERFELDE-SÜD – 28.10.2012 (khd). Es darf vermutet werden, daß dieser Zeitplan mit der Groth-Gruppe vorher abgestimmt wurde. Unerwähnt bleibt, ob und wann ein städtebaulicher Vertrag nach § 11 BauGB mit dem Land Berlin und/oder mit dem Bezirk abgeschlossen werden soll. Ein solcher Vertrag würde die gesetzliche Bürgerbeteiligung im Bebauungsplan- Verfahren zur Farce werden lassen, wie das derzeit anderenorts am Mauerpark zu beobachten ist.
[Früherer Zeitplan]

Unklar bleibt auch, wie schon im Jahr 2013 mit dem Verfahren zur Änderung des Flächennutzungsplans (FNP) für Lichterfelde-Süd begonnen werden kann. Denn die im gültigen Landschaftsprogramm 2004 festgelegte Zonierung zur Nicht- Bebaubarkeit („Landschaftspark Lichterfelde- Süd“) ist aus heutiger Sicht eindeutig falsch! Sie lehnt sich noch an die alte VIVICO/ HABERENT- Planung an. Dabei wurden bislang nicht alle vorliegenden Erkenntnisse über den Zustand der in Lichterfelde-Süd vorhandenen wertvollen Natur berücksichtigt.

Bevor also der FNP für Lichterfelde- Süd geändert werden kann, muß unbedingt das Landschaftsprogramm auf die Höhe der Zeit gebracht werden, was wohl kaum in wenigen Monaten erledigt werden kann. Und Berlins Senat hat damit noch nicht mal angefangen. Mit dem Landschaftsplanverfahren, das sich die BVV seit dem 17.10.2012 wünscht (BVV-Beschluß Nr. 192), könnte der Bezirk Steglitz-Zehlendorf dabei wichtige Vorarbeit leisten. Die Bürger und Berlins Parlament werden wohl dem Senat Planungs- Nachhilfe erteilen müssen, um ihn von der früheren Gefälligkeitsplanung abzubringen.


Groth-Gruppe — Planung einer „Vorstadt Lichterfelde-Süd


Groth-Gruppe will abwarten

30.10.2012 (pls). Nun gibt es die erste öffentliche Äußerung der Groth-Gruppe zur Entwicklung in Lichterfelde-Süd. Der geschäftsführende Gesellschafter Klaus Groth sagte dem „
Berliner Abendblatt“: „Mehrfach haben wir darüber informiert, dass für die Entwicklung des Gebietes zunächst die politische Entscheidung von Senat und Politik erforderlich ist. Wir haben auf die vom Senat und dem Bezirk dargestellten unterschiedlichen Auffassungen hingewiesen. Wir haben erläutert, dass wir diese politischen Entscheidungen abzuwarten haben.“ Was das auch immer heißen mag, denn...


Vorstellung der Groth-Planungen

10.11.2012 (pls). Am 6. November 2012 hat dann die Groth-Gruppe im Steglitz-Zehlendorfer Stadtplanungsausschuß ihre neuen Pläne für eine „Vorstadt Lichterfelde-Süd“, wie der Investor nunmehr sein großes Bauprojekt nennt, vorgestellt. Die wesentlichen Infos aus dem Folien-Vortrag von Klaus Groth zur geplanten Fertigstadt werden im folgenden dokumentiert.



Ausgangsbasis für die Groth-Gruppe (Folie 19)

Aufgabenstellung und Ziele der Groth-Gruppe (Folie 20–25)

Grundlagenermittlung — Vertiefung aller bisherigen gutachterlichen Untersuchungen (Folie 20)
  • Schaffung von Voraussetzungen notwendiger Grundlagen zur Änderung des Flächennutzungsplanes und die Aufstellung notwendiger Bebauungspläne.
  • Historie — Kurzgutachten liegt vor von Dr. Benedikt Goebel.
  • Natur und Landschaft:
    Ergänzende Untersuchungen und Bestandsaufnahmen von Flora und Fauna durch Frau Prof. Cornelia Müller, Frau Dr. Hanna Köstler und Frau Anke Christoph mit einer Kartierung im Maßstab 1:1000.
Nach Vorliegen der Unterlagen, Abstimmung der gutachterlichen Ergebnisse mit Bezirk und SenStadtUm.

Als Ergebnis: (Folie 21)
              (Folie 22)
  • Schallschutzkonzept — Büro ISU Plan.
  • Regenerative Energieversorgung — Arbeitsgruppe unter Beteiligung der Berliner Energieagentur (Gesellschafter: KfW, Vattenfall und GASAG).
  • Ökologisches Bauen — Arbeitsgruppe unter Federführung Projektsteuerung Groth-Gruppe.
  • Gesamtquartiersentwicklung — Federführung Groth-Gruppe.
    • Verbindung von Wohnen und Natur als Leitbild.
    • Berücksichtigung verschiedener Wohnformen und Typologien unter Beteiligung von:
      • Städtischen Wohnungsbaugesellschaften,
      • Genossenschaften,
      • Baugruppen,
      • bisherigen Nutzern und
      • interessierten Bürgergruppen.
Besonderheit: (Folie 23)
  • Berücksichtigung und Einbeziehung von ca. 500.000 qm Natur- und Landschaftsfläche.
Ziel:
  • Gründung einer Trägergesellschaft zum Erhalt und der Pflege der Natur- und Grünflächen als Landschaftspark und Förderung des Landschaftsparks als Lernort.
  • Einbringung aller nicht für Bauen vorgesehenen Flächen in diese Gesellschaft zur Entwicklung eines Gesamtkonzeptes mit den bisherigen Nutzern, den interessierten Bürgern und Institutionen.
              (Folie 24)
  • Aufnahme von Verhandlungen mit NABU (Naturschutzbund Deutschland Landesverband Berlin) und verschiedenen Stiftungen.
  • Umsetzung aller Maßnahmen in enger Abstimmung mit Bezirk und Senat.
Ziel:
  • Antrag auf Anerkennung eines Modellvorhabens bei Bund und Land, aufgrund der Einmaligkeit folgender Gegebenheiten:
    • Verbindung von Wohnen und Natur,
    • Trägergesellschaft Landschaftspark (Unterhalt, Forschung und Lernauftrag),
    • Anwendung regenerativer Energien und ökologischer Konzepte.

Weiteres Vorgehen — Terminablauf (Folie 25)
Neuer Zeitplan der Groth-Gruppe vom 6.11.2012:
Vorliegen der Ergebnisse und Gutachten I. Quartal 2013 1
Information der Öffentlichkeit II. Quartal 2013 3
Städtebaulicher Wettbewerb III. Quartal 2013  
2-stufiges Workshop-Verfahren städtebaulicher Entwurf,
Architektur- und Realisierungs-Voraussetzungen unter
Beteiligung von 10–20 nationalen und internationalen
Architektur- und Landschaftsplanungsbüros.
Auftraggeber für den Workshop:
Groth-Gruppe unter Beteiligung Bezirk, SenStadtUm.
   
Änderung des Flächennutzungsplans und
Durchführung B-Planverfahren
2013 / 2014 2
Information der Öffentlichkeit I. Quartal 2014  
Verhandlungen städtebauliche Verträge 2013 / 2014  
Beginn Erschließung und Hochbau III. Quartal 2015  
 
Anmerkungen:
  1) Die Groth-Gruppe hat offensichtlich ergänzende Gutachten in Auftrag gegeben.
  2) Klaus Groth soll bereits beim Senat darauf drängen, den FNP-Entwurf von 2001 zu realisieren.
  3) Vorher sollen wohl die Abstimmungen mit Bezirk und Senat hinter verschlossenen Türen stattfinden.




Auszug aus dem Ausschuss-Protokoll

Im amtlichen Protokoll des Stadtplanungsausschusses der BVV Steglitz-Zehlendorf vom 6.11.2012 liest sich diese Vorstellung durch Herrn Klaus Groth (Geschäftsführender Gesellschafter der Groth-Gruppe, Berlin) so, wobei Grafik = Folie bedeutet (nicht alle Folien werden auf dieser Seite dokumentiert):

Anhand einer Tischvorlage, die an alle Ausschussmitglieder verteilt wird, stellt der Investor Herr Groth den Stand der Überlegungen der Groth-Gruppe zur Entwicklung des Geländes „Parks Range“ in Lichterfelde Süd vor. (Anmerkung zum Protokoll: Da die von Herrn Groth berührten Punkte dem Protokoll als Anlage beigefügt sind, werden sie hier nicht nochmals dargestellt, sondern es wird auf sie verwiesen.)

Herr Groth erklärt, in seiner langjährigen Erfahrung als Entwickler habe er sich noch nie mit einem Grundstück befasst, für das so viele Ideenwettbewerbe, Workshops usw. durchgeführt wurden wie für das Parks Range-Gelände. Er verweist speziell auf die Bürgeranhörung am 19.04.2012, die Grundlage für die weiteren Entscheidungen zur Entwicklung des Geländes gewesen sei (s. Anlage, Grafik 1 und 2), sowie den Workshop, der im Juli 2012 gemeinsam von Bezirk, Senat und der CA Immo durchgeführt wurde, und bei dem letztere die Vorgabe für eine zukünftige mögliche Nutzung dargelegt habe (Grafik 3).

Zu den weiteren Grundlagen gehören u.a. der Flächennutzungsplan von 1994, der Stadtentwicklungsplan Wohnen des Senats, der an dieser Stelle 3.300 Wohneinheiten vorsehe sowie die von der CA Immo erstellten Gutachten (Grafik 4). Eine Analyse dieser Gutachten habe jedoch ergeben, dass diese erheblich vertieft werden müssen (Grafik 5). Derzeit werde zu einer Reihe von Bereichen von der Natur bis zur sozialen und technischen Infrastruktur eine Bestandsaufnahme durchgeführt (Grafik 6), die die Grundlage für die weiteren Planungen bilden soll. Voraussichtlich im Januar oder Februar 2013 dürften alle Angaben vorliegen. Mittels einer Kartierung von 1:1000 sollen speziell die (Natur-)Schutzzonen festgestellt und in weiteren Abstimmungen mit Bezirk und Senat definiert werden.

Herr Groth weist auf die weiteren anstehende Aufgabenstellungen hin (Grafik 7) und geht dabei besonders auf den Naturbereich ein. Da das 100 ha große Gelände jeweils zur Hälfte für Wohnen und Arbeiten sowie Natur genutzt werden soll ( – evtl. auch in einem Verhältnis von 40:60 – ), muss nunmehr festgelegt werden, wie und mit welchen Inhalten und Nutzungen die Natur- und Landschaftsfläche entwickelt und bewirtschaftet werden soll (Grafik 8).

Näher behandelt werden soll das Thema in einem städtebaulichen Workshop, an dem neben einer Reihe von nationalen und internationalen Architekten auch Bezirk und Senat teilnehmen werden. Herr Groth verweist in diesem Zusammenhang auf weitere Ziele und Aufgabenstellungen (Grafik 9) sowie die weitere Terminplanung (Grafik 10). Angesichts der besonderen Verbindung von Wohnen, Arbeiten und Natur an dieser Stelle erwäge man sogar die Durchführung eines Modellvorhabens mit Hilfe von Bund und Land, über das später näher berichtet werden soll.

Des Weiteren erklärt Herr Groth, dass die Entscheidung über die Zahl der Wohneinheiten bei Bezirk und Senat liege. Die Groth-Gruppe gehe bei ihren weiteren Überlegungen und Planungen von ca. 1.500 bis 3.500 Einheiten aus. An den weiteren Planungen können zwar auch Genossenschaften, Baugruppen, städtische Wohnungsbaugesellschaften usw. beteiligt werden; die Federführung bleibe jedoch bei der Groth-Gruppe (Grafik 7). Hinsichtlich des Naturbereichs könnte eine Trägergesellschaft mit zahlreichen Mitgliedern gegründet werden, in der die Inhalte und Bewirtschaftungsformen erörtert und festgelegt werden können (Grafik 9). Bereits jetzt gibt es eine Arbeitsgruppe zur Anwendung regenerativer Energien und zum Bauen nach ökologischen Gesichtspunkten. Ihre Ergebnisse werden in die genannten Workshop einfließen.

Nach Ende seines Vortrags beantwortet Herr Groth Fragen seitens des Ausschusses wie folgt: Es sollen je zur Hälfte Miet- und Eigentumswohnungen entstehen; letztere in Form von Geschosswohnungsbau oder Doppelhäusern. Bei der Planung werde insbesondere auf Familien- und Kinderfreundlichkeit geachtet. Insgesamt sei eine gesunde Mischung aller Topographien geplant, weshalb auch auf Bitten des Senats städtische Wohnungsbaugesellschaften, Genossenschaften usw. einbezogen werden sollen. Allerdings seien von diesen in Hinblick auf das gesamt Projekt nur Miniaturvolumen zu erwarten.

Es solle auf keinen Fall ein Billigwohnungsbau betrieben werden; dennoch werde es eine Durchmischung unterschiedlicher Kategorien und Preisklassen geben, so dass auch Singles und junge Familien sich dort eine Wohnung leisten können. Auch die spätere Bewirtschaftung der Straßen, Wege, Plätze usw. werde man selbst durchführen. Die überörtliche Verkehrsanbindung werde derzeit verstärkt geprüft; ein Schwerpunkt liege auf der S-Bahn. Des Weiteren werde die Schaffung öffentlicher Räume, z.B. eines Stadtplatzes, geprüft. Hier bestehe allerdings die Gefahr, dass er nicht angenommen wird und unbelebt bleibt.

Da Bezirk und Senat kein Interesse an der Übernahme und Betreuung der Naturflächen haben, sei hierfür die Gründung einer Trägergesellschaft geplant, deren zahlreiche Mitglieder Verantwortung übernehmen könnten. Ob und wie die Reitgemeinschaft, deren Pferde das Gebiet derzeit beweiden, in diese Trägergesellschaft einbezogen wird, lässt sich derzeit nicht sagen, da deren Engagement fast vollkommen vom Idealismus der Leiterin abhängt.


Diese Planungsvorstellungen verlangen nach Bürgerkritik. Denn obwohl die Groth-Gruppe offensichtlich einiges an Natur in Lichterfelde-Süd belassen will, sieht dieses ganze Plan-Gebäude doch nach einer Großstil-Bebauung aus. Das FORUM ist der richtige Ort, um erste Kritik-Punkte zu sammeln.


Groth kaufte vor allem unbebaubare Natur

      LSG-Konzept vom Dez. 2012
^   LSG-Konzept von Fugmann & Janotta. Vergrößerung durch Klick auf die Grafik.   (Grafik: 10.2012 – F&J)
13.2.2013 (pls). Aus diesem Aufruf entwickelte sich im Januar 2013 im FORUM eine Diskussion zu den Groth- Planungen: „
Enorme Bereicherung ohne jede Leistung“. Es wurde sogar eine pfiffige Lösung für dieses Ärgernis vorgeschlagen.

Seit Anfang Februar 2013 wird nun gerätselt, wie sich Investor Groth angesichts des Ergebnisses der Schutzgebiets- Studie verhalten wird. Denn vom Bezirksamt beauftragte Experten haben festgestellt, daß nur ein kleiner Teil von etwa 20 Hektar seines Geländes südlich der Thermometer- Siedlung bebaut werden kann. Der Bau eines neuen Stadtviertels mit Straßen und Plätzen — einer „Vorstadt Lichterfelde-Süd“ — sei damit nicht mehr möglich, sagen Kenner des Verfahrens.

Ob die noch ausstehenden Gutachten, die die Groth- Gruppe beauftragt hat, zu wesentlich anderen Erkenntnissen kommen, muß abgewartet werden. Soweit bekannt will Herr Groth deren Ergebnisse demnächst dem Stadtplanungs- Ausschuß der BVV Steglitz- Zehlendorf vorstellen. Danach wird dann vom Bezirksamt erwartet, (zumindest) einen Beschluß zur Einleitung der Unterschutzstellung nach §§ 18 ff NatSchGBln der als schützenswert erkannten Landschaftsteile zu fassen.

Bereits 2010 wurde von der Bürgerinitiative gefordert: „Das Land Berlin kann dieses Gelände ohne Ersatzansprüche des Eigentümers zu befürchten zum Landschaftsschutzgebiet erklären. Der Eigentümer des Geländes muss dieses Gelände pflegen (Eigentum verpflichtet) und die untere Naturschutzbehörde muss das kontrollieren, wie überall in Deutschland. Wenn sich der Eigentümer verspekuliert hat müssen das die Politiker nicht ausbügeln, er kann das Gelände dem NABU schenken.“


Groth will Erlebnispark plus 2.500 Wohnungen

17.3.2013 (pls). Bis Mitte März hat die Groth-Gruppe die von ihr beauftragten Gutachten zu Lichterfelde-Süd noch nicht veröffentlicht. Aber sie hat hinter den Kulissen mit dem Bezirksamt über die Bebaubarkeit ihres 100-Hektar-Grundstücks verhandelt, wie gestern das Berliner Abendblatt in seiner Steglitz-Ausgabe
berichtet.

Man habe sich auf einen Kompromiss geeinigt, heißt es in dem Blatt. Danach will Firmenchef Klaus Groth in Lichterfelde-Süd die Schutzbedürftigkeit von Teilflächen akzeptieren und dort einen „Natur- und Erlebnispark“ einrichten. Am Rande des ehemaligen Parks-Range-Geländes will der Investor weiterhin „2.500 Wohnungen“ errichten. Das sei aber wg. des Platzes nur mit dem Bau von Hochhäusern zu realisieren, sagen Bauexperten. Auch müßten dann die dort im Gewerbegebiet am Landweg vorhandenen Arbeitsplätze verschwinden. [Kommentar]

[Wie ging’s weiter?] [Planungsstand im Sep. 2014]


Groth-Gruppe — Eine Link-Sammlung


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