PLS-Logo |   Dokumentationen aus Medien — Teil 2

khd
    Stand:  23.8.2013   (66. Ed.)  –  File: PLS/Aus_Medien/AM_02.html



Die Presse hat noch nicht die (politische) Dimension des Gesamt-Konflikts um Lichterfelde-Süd erkannt und wohl auch deshalb bislang nur wenig berichtet — immerhin gibt’s doch schon einiges. Auf diesen Seiten werden ausgewählte Artikel und Texte zu den Planungs-Absichten bzw. -Ansinnen für Lichterfelde-Süd dokumentiert.

  Lichterfelde-Süd / Giesensdorf
Ständig benachteiligt!
Eine Abrechnung
 
Dabei gilt der allgemeine CopyRight-Hinweis. Archivort ist Houston (USA), wo das „fair use“-Prinzip gilt. Hier sind dokumentiert und manches auch in [Ed:...] kommentiert:

I n h a l t :       2010       [Artikel-Übersicht 2010]
khd-Page


Die „Thermometer-Siedlung“ in Lichterfelde-Süd

Thermometer-Siedlung -- 20.9.2004


LICHTERFELDE-SÜD – 1.5.2010 (khd). Die Stadtrandsiedlung im Süden Lichterfeldes trägt zwar nicht offiziell den Namen „Thermometer-Siedlung“, aber dennoch hat sich diese Bezeichnung allgemein durchgesetzt. Die Hochhaussiedlung entstand zu West-Berliner Zeiten zwischen 1968 und 1974 auf den Giesensdorfer Feldern an der Osdorfer Straße. Das neue Stadtviertel gehörte bis 2001 zum Berliner Bezirk Steglitz, danach nun zum Bezirk Steglitz-Zehlendorf.

[
Von den Problemen der Thermometer-Siedlung seit 1970]



L O B B Y - P L A N U N G   S T A T T   S T A D T - P L A N U N G ?

Was wird da in Lichterfelde-Süd geplant?

Grünes Gelände südlich der Thermometer-Siedlung soll Bauland werden / Und ein Golfplatz soll dort auch noch entstehen / Ein Großkonflikt bahnt sich an

Artikel in PDF BERLIN – (ab) 10.7.2010 (khd). Jahrelang war es ruhig um Lichterfelde-Süd – weil kein Geld da war. Aber durch die Welt-Finanzkrise gibt es nun auch Krisengewinnler, die investieren wollen. Und so umgarnen derzeit die Lobbyisten der VIVICO Real Estate Politiker und Parteien in Land und Bezirk. Dieses Immobilien-Unternehmen will auf ihrem große Areal zwischen der Thermometer-Siedlung und der Stadtgrenze zu Brandenburg im großen Stil bauen. Das gibt aber die bisherige Bauleitplanung nicht her.

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Lichterfelde-Süd

 
Das alles sollte noch gar nicht öffentlich werden, aber im Informations- Zeitalter gibt ja Whistle-Blower, denen das alles nicht koscher vorkommt. Zumal wenn offensichtlich noch vor dem Beginn der öffentlichen Planungsphase alles politisch festgeklopft werden soll, ohne Betroffene zu hören. Bislang sind es also nur spärliche Gerüchte, daß dort in Lichterfelde-Süd ein völlig neues Stadtviertel mit vielen Wohnungen und Einfamilienhäusern entstehen soll. Geht es nach dem Willen des Grundstückseigentümers VIVICO soll dort auch noch ein Golfplatz für die Reichen und ein kleiner (Alibi-)Park für die Armen entstehen. Noch ist dort fast alles grüne Natur.

Das Planungsgebiet

Planungsgebiet in Lichterfelde-Süd 2010
^   Um dieses große Gebiet in Lichterfelde-Süd geht es. Alles – und das sind rund 110 Hektar (1 ha = 10.000 qm) – soll hier Bauland werden, und dabei soll die Politik helfen — egal, was ausgewiesene Fachleute sagen. Wir kennen das schon von der Standortwahl für den Flughafen „Berlin-Brandenburg International“ (BBI), wo doch die 3 ‚Super-Bau- und Flugexperten‘ Diepgen (CDU), Wissmann (CDU) und Stolpe (SPD) sich auf Schönefeld festlegten. So etwas darf jetzt in Lichterfelde-Süd nicht passieren. Hier muß auf das fachliche Wort der Betroffenen und von Naturschützern, Soziologen sowie von Stadt- und Landschaftsplanern gehört werden. [Kritik am FNP]  [Zur Site-map]   (Grafik: 9.7.2010 – khd-research)

Alles staatliches Bahngelände

Das Planungsgebiet gehörte in den 1930er-Jahren der Deutschen Reichsbahn, die hier die notwendige Infrastruktur („
Versuchswerk und RAW Lichterfelde“) für den im Rahmen des „Projekts Germania“ (aus Berlin sollte bis 1957 die Welthauptstadt Germania werden) weiter nördlich auf dem Südgelände am Priesterweg von Speer und Hitler geplanten Berliner Hauptbahnhof unterbringen wollte. Dazu kam es wg. des 2. Weltkriegs bekanntlich nicht. Zu Zeiten West-Berlins bewirtschaftete die beim Berliner Finanzsenator ansässige Behörde „Vermögensverwaltung des ehemaligen Reichsbahn-Vermögens“ (VdeR) auch dieses Areal.

Nach 1945 nutzten die US-Streitkräfte den südlichen Teil des Geländes als Truppen-Übungsplatz („Parks Range“). Im beengten West-Berlin kamen immer wieder Begehrlichkeiten auf, den nördlichen Teil im großen Stil gewerblich zu nutzen. Und so wurden dort im Wildwuchs (ohne richtige Genehmigungen) auch stark die Umwelt belastende Betriebe angesiedelt wie ein Steinmahlwerk und ein Aluminiumschmelzwerk. Mächtigen Ärger gab es dann als die gleich nördlich des Geländes um 1970 gebaute Thermometer-Siedlung von Menschen bezogen wurde. Sie mochten Staub, Lärm und den Gestank nicht ertragen.

Lichterfelde-Süd Stiefkind der Politik

Die Mitte der 1970er-Jahren gegründeten Bürgerinitiativen „Mietergruppe Thermometer-Siedlung“ und „Umweltschutzinitiative Lichterfelde-Süd“ erreichten mit intensiver Unterstützung der ev. Kirche, daß eine ordentliche Bauleitplanung (
XII-252) mit Landschaftplanung (XII-L2) in Gang kam. Es wurde dann schnell klar, daß die Industriepläne des Senats aufgegeben werden mußten. Die störenden Betriebe mußten verschwinden. Stattdessen sollten die Anwohner auf dem Gelände recht schnell eine größere Parkanlage für die Naherholungsbedürfnisse erhalten, da es hier erhebliche Defizite gab (bzw. noch immer gibt). Das wurde aber bis heute (2010) nicht verwirklicht. Lichterfelde-Süd blieb das Stiefkind der Politik.

Bahn-Immobilien ausgelagert

Nach der Vereinigung der beiden deutschen Staaten (BRD + DDR) fusionierte 1994 die Deutsche Bundesbahn mit der Reichsbahn der DDR zur
Deutschen Bahn AG (DB). Diese übernahm nun wieder ihren alten Grundbesitz in Eigenregie. Da die DB 1992/93 von der Politik den Auftrag erhalten hatte, sich vollkommen zu privatisieren (mit Börsengang), gründete die DB ganz viele Tochter- Unternehmen (600 sollen es inzwischen sein!). Eines davon – die Eisenbahn-Immobilien Management GmbH (EIM) – übernahm 1996 alle Bahn-Immobilien, die nicht mehr zum Bahnbetrieb benötigt werden, auch das Gelände in Lichterfelde-Süd. Die EIM sollte diese Grundstücke einer neuen Nutzung zuführen oder verkaufen, was aber irgendwie nicht so recht gelang.

Verrückte HABERENT-Verplanung

In Lichterfelde-Süd tat sich hingegen etwas. Vermutlich trat der Projekt-Entwickler
HABERENT nach einem Tip an die EIM heran. Es wurden dann große Pläne gemacht und dafür sogar Preise vergeben. Der dann 1998 favorisierte Plan von Prof. Beigel (London) sah bereits eine nahezu vollständige Bebauung des Areals vor. Nur die bereits aus dem Landschaftsplanverfahren von 1984 bekannten besonders wertvollen Biotopflächen sollten Natur bleiben – immerhin. [Die HABERENT/VIVICCO-Planung]

Man träumte vom „autofreien Wohnen“ (und das am Stadtrand einer Metropole!). Sogar die Grünen fielen damals auf den HABERENT- Zauber herein. Aber Lichterfelde-Süd sollte Glück haben. Keine Bank mochte dafür Geld bewilligen. Offensichtlich sahen die Banker bereits den Leerstand der Objekte und fürchteten um ihr Geld. Und so waren dann die Pläne im November 2002 „mausetot“, wie Baustadtrat und Einfädler Norbert Kopp (CDU) dann einräumen mußte.

Da, wie schon gesagt, die Vorhaben der EIM kaum reussierten, kam die DB auf die Idee, ihrem Kind erst mal einen international tauglichen Namen zu geben. Und so wurde 2001 aus der EIM die „VIVICO Real Estate GmbH“. So einen Laden kann man auch leichter verkaufen und wenigstens etwas Kasse machen, um die Bilanz etwas aufzuhübschen. In der Schlußphase der HABERENT-Story mischte bereits diese VIVICO mit und warb dafür noch kräftig im Mai 2002. Aber bei den Banken hinterließ der schicke Name keinen Eindruck. Sie mögen aber auch erkannt haben, daß in Lichterfelde-Süd eine leicht angreifbare Gefälligkeitsplanung („Lobby-Planung“) des Bezirks Steglitz-Zehlendorf vorlag.

Bund verkauft die VIVICO

Die letztendlich bundeseigene VIVICO kam auch in den Folgejahren auf keinen grünen Zweig. Selbst im World-Wide-Web (Teil des Internets) wurde 2004 die reiche Immobilien-Tochter der Deutschen Bahn (DB) nur als ein
Web-Dilettant ausgemacht. Sie konnten sich also noch nicht einmal professionell präsentieren. Um 2005/06 fiel dann bei der DB und dem DB-Eigentümer Bund die Entscheidung, VIVICO komplett samt Grund und Boden zu verkaufen, sobald sich eine günstige Gelegenheit ergeben würde. Die spätere Skandalbank Sal. Oppenheim und die Kanzlei White & Case wurden beauftragt, in einem Bieterverfahren nach geeigneten Käufern zu suchen.

Im Dezember 2007 war es dann soweit. Die Bahn-Tochter VIVICO ging für 1,03 Mrd. Euro an die österreichische CA Immo Group. Die Österreicher erhielten dafür rund 8 Mio. Quadratmeter an bebauten und unbebauten Bahn-Grundstücken vorwiegend in zentralen Lagen, wie zum Beispiel das „Lehrter Viertel“ am neuen Berliner Hauptbahnhof. Insider sahen darin kein Schnäppchen. Kritiker reden aber von einem ziemlich sicheren Verschleudern von Volksvermögen (die Steuerzahler haben die Bahn finanziert!), denn das Entwicklungspotential sei nicht ausreichend eingepreist worden, da die CA Immo im Mittel nur 129 Euro/qm zahlen mußte. Dennoch ging kein Aufschrei durch die Republik.

Wer ist diese CA Immo Group?

26.7.2010 (khd). Es war nicht so ganz einfach, diese Frage mit Internet-Recherchen zu beantworten. Das „CA“ steht für „
Credit-Anstalt“. Das war seit 1946 die Staatsbank Österreichs (nicht zu verwechseln mit der Nationalbank, der österreichischen Notenbank). Sie wurde dann 1997 durch einen Verkauf der noch im Staatsbesitz befindlichen Aktien an die SPÖ-nahe (sic!) Bank Austria vollkommen privatisiert — begleitet von sehr großem Streit zwischen österreichischer SPD und CDU (SPÖ bzw. ÖVP genannt).

Daraus entwickelte sich 2002 die Fusion zur „Bank Austria Credit-Anstalt“ (BA-CA), die aber auch weiterhin kurz mit „CA“ bezeichnet wurde. Inzwischen hatten sich die Besitzverhältnisse schon wieder geändert. Seit 2001 gehörte die BA-CA mehrheitlich zum Imperium der Bayerischen Hypo- und Vereinsbank, München (HVB). Und 2005 schluckte dann die italienische UniCredit Group (Rom) die HVB und damit auch alles andere.

Die „CA Immo“ (CA Immobilien Anlagen AG, Wien) wurde bereits 1987 als Immobilien-Tochter der Credit-Anstalt-Bankverein AG (CA) gegründet, also noch zur Zeit, wo die CA mehrheitlich österreichische Staatsbank war. Nach dem Einstieg der UniCredit bei der HBV hatte die (damit zur UniCredit Group gehörende) BA-CA einen Anteil von um die 12 % an der CA Immo. Der Streubesitz beträgt rund 88 %, soll aber demnächst auf etwa 70 % gesenkt werden, da die UniCredit BA-CA mehr vom Immobilien-Kuchen abhaben will. Die CA Immo hat einige Ableger (wie die „CA Immo International“) gegründet, die die CA Immo Group bilden, sowie diverse Immobilien-Fonds aufgelegt.

Es darf nicht nur vermutet werden, daß bei der italienischen UniCredit-Bank Mafia-Gelder im Spiel sind. Ganz sicher ist hingegen, daß der vom Westen (und der Bundesregierung) so hofierte libysche Diktator Gadhafi Gelder in diesem Banken-Konglomerat zu stecken hat. Also besitzt dieser Menschenschinder Gadhafi [Ed-24.2.2011: der im Februar 2011 damit begonnen hat, gegen sein eigenes Volk Krieg zu führen] bzw. seine Staatsfonds einen Anteil am VIVICO-Planungsgebiet in Berlin in Lichterfelde-Süd. Eine wirklich ‚feine Gesellschaft‘ will da also — um des Profites willen — den Lichterfelder-Südlern ihre seit 50 Jahren versprochenen Naherholungsparks vorenthalten und gewachsene Natur u. a. durch den Bau eines Golfplatzes zerstören. Wollen das Berliner Politiker tatsächlich zulassen?

Risikoreiche Immobilien-Fonds

Zur Vermarktung von „Lichterfelde-Süd“ durch die VIVICO wird erwartet, daß dafür die CA Immo (offene/geschlossene?) Fonds auflegt, um bei der Realisierung der Bebauung nicht primär von Bank-Krediten abhängig zu sein. Aufgrund der Finanzkrise prüfen Banken heute Kreditanfragen sehr viel genauer, und meist verlangen sie die Vorlage von vorab abgeschlossenen Mietverträgen. Die Finanzierung soll deshalb bei Spekulanten eingesammelt werden, und das erinnert dann doch irgendwie sehr an die vielen steuersparenden
BGB-Immobilien-Fonds vom Typ „Rund-um-sorglos“ . . . Was ist da in der CA-Pipeline?

Aus dem Finanzierungs-Fehler des HABERENT-Projekts mag man gelernt haben. So eine Fonds-Finanzierung mit Risiko-Abwälzung auf die Anleger birgt aber etliche Gefahren, nicht nur für die Geldanleger/Spekulanten selbst, sondern auch für die Allgemeinheit. Beispielsweise könnte es noch sehr viele Jahre dauern, bis sich eine Eigentümer-Gemeinschaft bequemt, den seit den 1970er-Jahren versprochenen wohnortnahen Park für die Thermometer-Siedlung anzulegen.

Was bezahlte die CA Immo für Lichterfelde-Süd?

Exakt kann das nicht angegeben werden. Aber wir können aus den in der Öffentlichkeit bekannten Zahlen eine Abschätzung versuchen: 110 x 10.000 qm x 129 Euro/qm = 141,9 Mio. Euro. Diese rund 142 Mio. Euro ergeben sich aus dem mittleren Quadratmeter-Kaufpreis für die VIVICO. Da dieser Preis aber auch Bebautes enthält, ist ein Abschlag gerechtfertig. Also sagen wir großzügig: Es sind 100 Mio. Euro Einstandspreis gewesen, was rund 10 % des VIVICO-Pakets darstellt. Bezogen auf den gesamten Immobilien-Bestand der CA Immo sind das etwa 2 %.

Ein weiteres Gerücht

3.8.2010 (pep). Telefoniert man nach diesen Botschaften etwas in Senatskreisen herum, dann kann man was erfahren. Aus alten Bürgerinitiativen-Zeiten hat man ja noch so einige Kontakte zur Berliner Hauptverwaltung. Dabei wird recht schnell klar: Dort gibt es Beamte, die noch sehr genau wissen, was in Lichterfelde-Süd seit den 1960er-Jahre planerisch und politisch so alles schiefgelaufen ist.

Man kann sich dort sehr gut vorstellen, daß in Lichterfelde-Süd – angesichts solch rücksichtsloser und „größenwahnsinniger“ VIVICO-Verwertungspläne – ein „bundesweites Fanal“ wg. mangelnder Bürgerbeteiligung entstehen könnte. „Sollte der Druck in Lichterfelde-Süd zu groß werden, dann können wir uns auch einen Flächentausch mit Randflächen des
Tempelhofer Feldes vorstellen“, war wörtlich zu hören [Ed: in der Tat sind dort im FNP-VE2008 in Nähe der Ringbahn bestens geeignete Flächen als Mischgebiet (M2) ausgewiesen] . . .

Gehört das Gelände überhaupt der VIVICO?

1.9.2010 (khd). Nach ersten Internet-Recherchen tauchen Zweifel auf, ob die VIVICO überhaupt der rechtmäßige Eigentümer des Geländes südlich der Thermometer-Siedlung ist. Die gesamte Fläche könnte restitutionsbehaftet sein. Denn offensichtlich kaufte die Deutsche Reichsbahn das Gelände zur Nazi-Zeit von den jüdischen Kaufleuten Sabersky, die außer der Villenkolonie Seehof bei
Teltow (hier gab’s bereits reichlich Streit und Klagen um die Entschädigungen) auch noch zwischen Lichterfelde, Osdorf und Großbeeren einen großen Landbesitz hatten.

In der Entschädigungs-Liste der Jewish Claims Conference von 2008 taucht jedenfalls „Lichterfelde“ nicht auf. Andererseits steht im großen SPIEGEL-Artikel von 1998 (Heft 50/1998): „1878 hatten die beiden [Ed: Brüder Max und Albert Sabersky] mit den Gewinnen ihres Bankgeschäfts und Getreidehandels das 84 Hektar große Gut Seehof erworben, dazu Grundstücke in Berlin, Berlin-Lichterfelde und Teltow.“ Damit ist aber noch nicht gesagt, ob nicht bereits doch Entschädigungen gezahlten worden sind. Im Internet ist dazu derzeit nichts zu finden.

Die Frage ist nun, ob damals dafür die Reichsbahn einen fairen Preis bezahlt hat, oder ob dieser Grundstücks-Verkauf bereits unter Zwang der Judenverfolgung zustandekam. Da müssen unbedingt ausgewiesene Historiker einen Blick auf die – hoffentlich überlieferten – Original- Dokumente werfen. Warum die BVV Steglitz-Z. das nicht schon längst (seit 1990!) auf den Weg brachte, ist kaum zu verstehen.

Und noch ein Gerücht

20.3.2011 (wop). Für einen Golf-Platz in Lichterfelde-Süd soll es starke Befürworter geben – nicht nur bei der VIVICO, die noch in Sachen Golf in Berlin etwas gutzumachen hat. Nun gehört der südliche Teil der Thermometer-Siedlung (mit den Hochhäusern) seit 2004 dem eigennützigen Immobilien-Unternehmen GSW. Und hier erzählt man sich, daß der GSW-Chef Thomas Zinnöcker einer der Tipgeber gewesen sein soll.

Zinnöcker,
selbst ein Reicher, gilt als ein Freund des Reichensports Golf. Das gäbe doch einen wunderschönen Blick von den Hochhäusern auf die vielen Grüns, soll er gegenüber einer Mitarbeiterin gesagt haben. Auch bekämen auf so einem feinen Golf-Platz bestimmt eine Reihe von arbeitslosen Jugendlichen aus der Siedlung einen „ordentlichen Balljungen-Job“ mit Trinkgeld-Aussicht. [mehr] [Kommentar]

Mehr zu diesem Thema:
[00.10.2000:
Die Süd-Erweiterung der Thermometer-Siedlung] ; (FGS-Berlin)
[29.12.2000: Fragen über Fragen dazu]  (khd-research)
[10.07.2010: Was wird da in Lichterfelde-Süd geplant?]  (khd-research)
[07.11.2010: Gemeinsam für einen Landschaftspark Lichterfelde-Süd!]  (BI Teltower Platte)
[11.02.2011: Erster Schritt zum Landschaftsschutzgebiet]  (khd-research)
[16.02.2011: Park stat Golfplatz]  (BERLINER WOCHE)



Streit um Ausbau der Osdorfer Straße

Keiner will den Schleichweg haben.

Hinweis auf:
Märkische Allgemeine Zeitung, Potsdam, 2. September 2010, Seite xx (Verkehr). [Zum Original]



L O B B Y - P L A N U N G   S T A T T   S T A D T - P L A N U N G ?

Gemeinsam für einen Landschaftspark Lichterfelde-Süd!

BI Teltower Platte

Aufregung in der Teltow-Region

Von: BI Teltower Platte, Gefunden am: 7. November 2010, 12.01 Uhr MEZ (Der U.I. Kommentar) von UWE STENZEL. [Original]

TELTOW (ust). Wenn man die tatsächliche Lärmbelastung der Region vorher veröffentlicht hätte wäre BBI politisch nie durchsetzbar gewesen. Die Bevölkerung ist getäuscht worden. Aber selbst die offizielle Planung war sehr zynisch. Die vom Lärm betroffenen Gemeinden sollten etwas vom "Kuchen" BBI abbekommen: Für die Fluglärmbelastung für Großbeeren als "Ausgleich" eine GVZ-Erweiterung. LKW-Lärm als Ausgleich für Fluglärm welch planerische Logik. Noch ist die GVZ-Erweiterung nicht gebaut! Gehen wir sorgfältiger mit dieser Region um.

Stadtentwicklung in Lichterfelde-Süd 2010
^   Von der fehlgeleiteten Stadtentwicklung in Lichterfelde-Süd. Es ist schon unglaublich, was sich (vor allem) Bezirks-Politiker in Lichterfelde-Süd/Giesensdorf seit Anfang der 1990er-Jahre geleistet haben. Durch Klicken auf die Grafik wird eine Vergrößerung in einem Extra-Fenster angezeigt (ThS = Thermometer-Siedlung).   (Grafik: 10.2010 – Teltower Platte)

Und nun schon wieder:

Entgegen aller Prinzipien der Metropolenplanung soll ein Naturgelände am Stadtrand einem Investor zum Opfer fallen. Später schafft man dann teuer Grünanlagen auf den Geländen der ehem. Flughafen Tempelhof und Tegel...

Die ca. 100 ha große Parks-Range-Fläche hat die "CA Immobilien Anlagen AG, Wien" von der Bahn AG erworben. (Die Fläche ist so groß wie die oberirdischen Gleisanlagen in Stuttgart!).

Sie bemüht sich zur Zeit bei der Politik um eine planungsrechtliche Widmung ihres Gebietes für Wohnungsbau bzw. für eine teilweise Zwischennutzung durch einen Golfplatz. Die Politik wäre frei, eigene Vorstellungen für dieses Gelände zu entwickeln, sie will aber das gesamte Planungsverfahren dem Investor überlassen!

Seit zwei Monaten versuchen Hannelore von Büren-Rieder und ich als F.B. Teltowpark bei den Fraktionen der BVV Steglitz-Zehlendorf Gehör zu finden. Nur die FDP hat Interesse gezeigt. Die SPD wird inzwischen von ihrer Abt. Lichterfelde-Süd/Ost, die uns um Hilfe gebeten hat unter Druck gesetzt. Die Grünen sind abgetaucht. Die CDU antwortet nicht. Die Folgen solchen Verhaltens kann man im Stadtbild von Giesensdorf/Lichterfelde überall beobachten. Das wurde von Karl-Heinz Dittberner über Jahre
im Internet dokumentiert. Nur die "Linken" freuen sich zurecht auf einen Wahlkampfschlager im Kiez und haben sich unserem Vorschlag angeschlossen.

Eine Wohnumfeldverbesserung ist in diesem Stadtteil dringend nötig. Die U.I. [Umwelt-Initiative] hat mit großem Einsatz diesem Stadtteil einen Naherholungsrand („Grünen Stadtkante“) geschaffen. Die Stadt Teltow war dabei sehr hilfreich (Kirschbaumallee). Der Bezirk Steglitz dagegen hat [unterm Baustadtrat Kopp (CDU)] den alten Dorfkern Giesensdorf mit Einkaufszentren und autogerechten Fastfood-Ketten zugepflastert und damit eine weitere Problemzone des Stadtteils geschaffen.

Der [von der Politik verursachte] soziale Brennpunkt im Berliner Südwesten schließt sich an – die Thermometer-Siedlung. Wenn man sich die trapezförmige Fläche zwischen der Anhalter Bahn der Osdorfer Staße und der Stadtgrenze ansieht ist klar entweder man erweitert die Thermometer-Siedlung nach Süden oder man holt die „Grünen Stadtkante“ an die Thermometer-Siedlung heran. Die Gewerbegebiete an der Réaumurstraße und am Landweg sind auch kein besonders attraktives Wohnumfeld.

Mit dem Landschaftspark Lichterfelde-Süd, der japanischen Kirschbaumallee, dem Mauerweg und dem Osdorfer Wäldchen würde eine Verbindung zu den Naherholungsgebieten des Teltowparks entstehen. Mit einem Schlag würde der Stadtteil eine große Attraktion bekommen – und das ganze kostenlos. Der S-Bahnhof Lichterfelde-Süd hätte dann für alle Berliner den Charakter eines Ausflugsbahnhofs für Radfahrer und Fußgänger mit einem ansprechenden Umfeld.

Die „Grünen Stadtkante“ – hochgelobt und prämiert – ist mit seiner Lage am Rande der Metropole immer gefährdet. Die Argumente, die für eine Bebauung des Parks-Range- Geländes sprechen, gelten für alle Grundstücke an der „Grünen Stadtkante“ auch. Diese „Grüne Stadtkante“ ist ein Naherholungsgebiet vor allem für die Berliner. Niemand in Berlin [mit etwas Hirn] käme auf den Gedanken den Grunewald, den Tiergarten, die Hasenheide usw. zuzubauen, oder gar dort einen Golfplatz zu errichten.

Die „Grüne Stadtkante“ ist für die Naherholung mindestens genauso wichtig und beinhaltet eine für eine Metropole einmalige Natur. Sie braucht für die Politik einen Unantastbarkeitsstatus wie die oben genannten Flächen. Diese Flächen müssen für die Naherholung auch dann bleiben, wenn bei einem Hauptstadtboom tatsächlich Flächen für den Wohnungsbau gebraucht werden. Sie jetzt ohne Not zu vernichten ist unverantwortlich.


Das Land Berlin kann dieses Gelände
ohne Ersatzansprüche des Eigentümers zu befürchten
zum Landschaftsschutzgebiet erklären.


Der Eigentümer des Geländes muss dieses Gelände pflegen (Eigentum verpflichtet) und die untere Naturschutzbehörde muss das kontrollieren, wie überall in Deutschland. Wenn sich der Eigentümer verspekuliert hat müssen das die Politiker nicht ausbügeln, er kann das Gelände dem NABU schenken.

Liebe Abgeordnete im Bezirk und im Land, Sie haben es in der Hand, ob sie für ein Naherholungsgebiet für die Bevölkerung oder für die Interessen eines Investors stimmen. Das Gelände zum Bauland werden zu lassen, wäre ein über 100 Millionen Geschenk für den Investor.

Übrigens, es gibt kaum eine unökologischere Einrichtung als einen Golfplatz. Ein Golfplatz ist eine ökologische Wüste mit viel Wasser – und Gift-Verbrauch. Die Golfspieler mit Ihren Schlägern kommen gewiss nicht mit der S-Bahn. Wieder abgesperrt und an den Interessen der direkten Anwohner vorbei wäre ein Golfplatz neben der Thermometer-Siedlung eine echte Provokation.

Die derzeitige Absperrung des Geländes ist nach § 35 des Berliner Naturschutzgesetz rechtswidrig. Wir haben beim Bezirksbürgermeister und über die lokale Agenda die Öffnung angemahnt. Der Landschaftspark kostet dem Bezirk kein Geld. Er ist groß genug um ein sich selbst erzeugendes Naturgelände zu sein. Er ist kein innerstädtischer Park. Mit dem Holderhof und der U.I. Teltower Platte hätte das Grünflächenamt viele erfahrene Helfer an seiner Seite, um den Eigentümer zu kontrollieren. Wir werden Sie über den Fortgang der Ereignisse weiter informieren. [mehr]

Erster Schritt zum Landschaftsschutzgebiet

  Lichterfelde-Süd / Giesensdorf
Ständig benachteiligt!
Eine Abrechnung
 
LICHTERFELDE-SÜD – 11.2.2011 (
khd-blog). Der Stadtplanungsausschuß des Bezirks Steglitz-Zehlendorf hat jetzt beschlossen, den bislang eingezäunten ehemaligen US-Truppen-Übungsplatz „Parks Range“ [Ed: er hieß „Parks Range“, nicht „Park Range“, wie heute oft falsch geschrieben wird] für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Gefordert hatten das u. a. die BI Teltower Platte [Ed-9.3.2011: der Antrag wurde von den GRÜNEN gestellt].

Der Grundstückseigentümer – die VIVICO Real Estate – soll sauer sein, könnte es doch der erste wichtige Schritt sein, das gesamte naturbelassene Gelände in ein Landschaftsschutzgebiet für die Allgemeinheit umzuwidmen. Unklar ist noch, wann hier die Berliner und Brandenburger erstmals in dem hügeligen Wiesen- und Waldgebiet spazieren und seltene Tiere und Pflanzen beobachten können — vielleicht schon zum Teltower Kirschblütenfest!?



D I E   L I N K E

Landschaftspark Lichterfelde-Süd

Aus:
DIE LINKE Steglitz-Zehlendorf, 1. Dezember 2010 (gefunden), xx.xx Uhr MESZ (Presse-Erklärungen) von EBERHARD SPECKMANN (Bezirksvorsitzender). [Original]

LICHTERFELDE. Der Bezirksvorstand DIE LINKE Steglitz Zehlendorf tritt dafür ein, das ehemalige militärische Übungsgelände in Lichterfelde Süd als Naherholungsgebiet für die Lichterfelder und Berliner Bevölkerung zu erschließen. Der Flächennutzungsplan und das Landschaftsprogramm sind dahin gehend zu ändern, dass die halboffene Weidelandschaft mit den angrenzenden Waldflächen als Grün-, Landwirtschafts-und Waldfläche dargestellt wird. Das Gelände stellt einen nicht unerheblichen Bestandteil des sogenannten „Grüngürtels“, der die städtische Fläche Berlins umschließen soll, dar. Ebenso ist der Landschaftspark Lichterfelde Süd laut des 2004 geänderten Landschaftsprogramms Bestandteil der „Ausgleichskonzeption“, d. h. hier sollen Flächen für Ausgleichsmaßnahmen freigehalten werden.

Entsprechend dem Berliner Naturschutzgesetz, § 35, (Betreten der Flur) fordern wir die sofortige Öffnung des Geländes. Die extensive Pferdehaltung des „Holderhofes“ trägt zur Erhaltung und Pflege des Geländes bei und sollte fortgeführt werden.

Die Eigentümerin des Geländes, die Vivico, wirbt für eine planungsrechtliche Widmung ihres Gebietes für Wohnungsbau und für die Anlage eines Golfplatzes bei den zuständigen politischen Verantwortlichen im Bezirk und im Land. Die wirtschaftlichen Interessen der Eigentümerin stehen somit den Interessen des Natur- und Umweltschutzes gegenüber. Die Realisierung der Absichten der Eigentümerin würde zu einer Vernichtung eines einmaligen natürlichen Biotops führen, das sich dort entwickelt hat. Die Interessen der Eigentümerin stehen auch im Widerspruch zu dem Bedürfnis nach Naherholung für die Bevölkerung, insbesondere der Menschen der angrenzenden „Thermometer Siedlung“. Die „Erhaltung und Schaffung von Grün- und Erholungsflächen“ ist eine bedeutsame Anforderung des Berliner Landschaftsprogramms.

Die Anlage eines Golfplatzes am Rand eines sogenannten sozialen Brennpunktes ist aus mehreren Gründen fragwürdig. Erstens aus ökologischen Gründen. Durch die Anlage eines Golfplatzes würde die Natur, die sich über lange Zeit entwickelt hat zerstört, seltene Tiere und Pflanzen vernichtet. Ein weiterer Aspekt ist, dass für die Pflege und Erhaltung eines Golfplatzes riesige Mengen Wasser und Düngemittel benötigt werden. Auch durch den Einsatz biologischer Düngemittel würde das jahrzehntelang gewachsene natürliche Bodengefüge gestört werden. Der extreme Verbrauch von Wasser zieht ebenso erhebliche Einwirkungen auf den Bodenwasserhaushalt des umliegenden Gebietes nach sich.

Zweitens aus sozialpolitischen Gründen. Die Menschen aus dem angrenzenden Wohngebiet, die zu einem erheblichen Teil von Hartz IV leben, können sich wohl kaum eine Mitgliedschaft in einem Golfklub leisten. Ein Golfplatz würde weiterhin durch hohe Zäune abgesperrt. Ein offenes Naherholungsgebiet würde hingegen Möglichkeiten für soziale Projekte für Jugendliche aus der unmittelbaren Nachbarschaft bieten.

Die Eigentümerin des Geländes, wirbt für eine planungsrechtliche Widmung ihres Gebietes für Wohnungsbau. Es ist nach allen Erfahrungen mit ähnlichen Projekten davon auszugehen, dass Grundstücksspekulationen mit dem Ziel maximaler Renditen das Ergebnis sein werden. Dass dadurch dringend erforderlicher, preiswerter und bezahlbarer Wohnraum entsteht, muss angezweifelt werden. Es ist vielmehr zu erwarten, dass ein Nobelquartier mit der besonderen Attraktion eines angeschlossenen Golfplatzes entstehen würde. DIE LINKE lehnt deshalb und aus den genannten ökologischen Gründen eine Bebauung des Geländes ab.

DIE LINKE Steglitz-Zehlendorf unterstützt die Bürgerinitiative und fordert die Politik auf, sich dafür einzusetzen, dass ökologische Belange Vorrang vor ökonomischen Interessen haben. Die Bedürfnisse der Menschen nach Naherholung und intakter Umwelt müssen wichtiger sein als die Gewinnerwartungen der Investoren.



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